Sonntag, 21. Dezember 2014

Kompromisslos (und) gut - Pannobile von Paul Achs

Biodynamik, 22 Hektaren Rebfläche verteilt auf 42 Weingärten und vornehmlich einheimische Sorten - auf dem Weingut Paul Achs arbeitet man nicht nur mit einer grossen Sorgfalt, sondern auch einer festen Überzeugung! Ein Konzept welches durch die grossartigen Ergebnisse in der Flasche bestätigt wird und eine hohe Anerkennung verdient. Das Paradebeispiel schlechthin ist wohl der rote Pannobile aus dem  grossartigen Jahr 2011...


Bereits das dunkle Rubinrot im Glas zeigt auf was einen erwartet - ein herrlich frischer und zugleich konzentrierter Duft nach Kirschen, Brombeeren und Feigen. Mit der Zeit steigen auch Noten nach Lebkuchen und kaltem Rauch aus dem Glas. Am Gaumen dominieren weiterhin druckvolle Fruchtaromen, begleitet von einer verspielten Säure und feinkörnigem Tannin. Trotz aller Kraft zeigen sich Eleganz und Frische von ihrer besten Seite und sorgen für Trinkfluss und gar eine gewisse Leichtfüssigkeit. Der Abgang ist lang, würzig und fruchtig. In ihm ist auch eine feine Mineralik zu finden, welche beim jedem Schluck aufs Neue begeistert. 

Für meine Begriffe ist das ein typischer Pannobile mit Charakter aus kompromisslosem und höchst anspruchsvollem Anbau. Wer sich einen Karton davon gönnt, empfehle ich unbedingt eine Flasche jung zu geniessen und die anderen ein paar Jahre in den Keller zu legen! Trinken jetzt bis 2023. Erhätlich bei Gerstl oder Wein & Design in Basel.

Mittwoch, 12. November 2014

Die schäumende Alternative aus Saumur (Loire) - Saphir Vintage 2011 von Bouvet Ladubay

Es muss nicht immer Champagner sein! Denn auch in anderen Regionen Frankreichs werden frische und harmonische Schaumweine in die Flasche gebracht. Besonders an der Loire, wo Bouvet Ladubay zu den renommiertesten Produzenten gehört. Mittlerweile stellt das traditionell geführte Unternehmen rund ein Dutzend verschiedene Schäumer her – also alles was das Herz begehrt! Wie wär's mit einem Jahrgangs-Brut aus 85% Chenin Blanc und 15 % Chardonnay? Ich habe den Saphir Vintage Brut 2011 probiert...


In einem kräftigen Zitronengelb und einer schönen Perlage fliesst der Saphir ins Glas. Frisch geöffnet wirkt er noch etwas unharmonisch und von einer leicht alkoholischen Note geprägt. Mit etwas Luft zeigt sich die frische Nase zunehmend charmanter und dominiert von Noten nach Zitrone, Litschi und Quitte. Am Gaumen bleibt die Frische weiterhin aufrecht erhalten, die Perlage wirkt angenehm und bekömmlich dosiert. Im Abgang und steigender Wärme drängt sich allerdings der Alkohol erneut auf und somit steht für mich fest: dieser Schäumer verlangt nach einem Häppchen Essen und sollte möglichst kühl genossen werden. 

Eine Alternative zu Champagner? Nein! Stilistisch ein ganz anderer Typ und alleine schon preislich in einer anderen Liga. Doch die Qualität überzeugt und so bereitet der Saphir Vintage 2011 zu leichten Gerichten und Fisch durchaus Freude - viel Schaumwein fürs Geld!

Erhältlich für CHF 17.80.- bei MeinWein, zu geniessen jetzt bis 2017!

Donnerstag, 23. Oktober 2014

"Wolfer Goldgrube" Kabinett von Daniel Vollenwieder

Vor 15 Jahren hat für Daniel Vollenweider hier alles angefangen: in der "Wolfer Goldgrube". Die kultige Lage nahe Traben-Trarbach bildet noch heute Herzstück und Aushängeschild des Gutes. Zu Recht - denn was von hier in die Flasche gefüllt wird, steht nicht nur für grosses Trinkvergnügen, sondern auch für unverkennbaren Mosel-Riesling! 


Wie ein zitronengelbes Elixier fliesst dieser Riesling ins Glas und bildet dort einen durchsichtigen Schimmer am Rand. Im Duft ist er genauso temperamentvoll: intensive Aromen nach grünem Apfel, Zitrone und Pfirsich sprühen aus dem Glas. Auch Noten nach Honig, weissem Pfeffer und dahinter ein Hauch nasser Stein sind zu vernehmen. Über die Zunge fliesst er seidenweich und durch die typische Mosel-Säure tänzerisch, ohne jedoch an Druck und Struktur einzubüssen. Dazu drängt sich immer wieder eine animierende Mineralik auf, welche einem lange über den fruchtigen Abgang hinweg begleitet – ein Mund voll Wein!

Der „Wolfer Goldgrube“ ist ein Kabinett wie er im Buche steht und gefällt durch seine Präzision, seinen Geschmack und seine Leichtigkeit. Man sollte sich somit unbedingt noch ein paar 2011er sichern und folglich auch einige Flaschen aktueller Jahrgänge in den Keller legen. Wo der Stoff erhältlich ist? Bei Gerstl oder in Basel bei Wein & Design

Passt hervorragend zu Fisch und asiatischen Gerichten - trinken jetzt bis 2021!

Montag, 13. Oktober 2014

Biodynamischer Grand Cru - Syrah Antica Cornulus

Stéphane Reynard und Dany Varone von der Domaine Cornulus gehören zu den bekanntesten und zugleich ambitioniertesten Walliser Winzern. 15 Hektaren autochthone sowie internationale Sorten, verteilt auf rund 250 Terrassen, bis zu 90 Jahre alte Reben und bei Degustationen von Walliser Gewächsen stets unter den Besten. Nachdem mich ihr einheimischer Spitzenwein, der Cornalin Antica, bereits seit Jahren begeistert, habe ich mir vor wenigen Tagen ihr 2010er Syrah aus der Antica Reihe aufgezogen.

Speziell zu erwähnen ist, dass die Weinberge der Antica Reihe seit dem Jahr 2000 biodynamisch bewirtschaftet werden und was einst als Experiment begann, liefert mittlerweile konstante Ergebnisse voller Charakter und Tiefe. Meine persönliche Erkentnisse: top Qualität und jede Menge Trinkspass! 


Im Glas strahlt er in einem dichten und kräftigen Rubinrot. Hält man dort seine Nase hinein, springen einem opulente Aromen nach Waldbeeren, Himbeeren, Schwarzkirschen und Pfeffer entgegen. Dahinter folgen dezente Noten nach Rauch, Speck und einer gut eingebundenen Barriquewürze. Genau so kräftig wie in der Nase, entfaltet sich der Wein auch am Gaumen, wo er von einer markanten Säure und seidenweichen Gerbstoffen begleitet wird. Mit jedem Schluck wird dieser Syrah stoffiger, aber auch zugänglicher und vereint Eigenständigkeit mit internationalem Format. Im Abgang ist er lang, würzig, frisch, herb und etwas bitter zugleich - er braucht (viel) Luft und Zeit bis diese Eigenschaften im Einklang stehen und man ihn ganz versteht. 

Denn sobald dies soweit ist, steht dem puren Genuss nichts mehr im Wege. Doch leider ist dann die erste Flasche auch schon beinahe leer und man kann die Nächste kaum erwarten...

Passt zu Wild, Kaninchen und einer kalten Walliserplatte - zu geniessen jetzt bis 2019!

Donnerstag, 18. September 2014

Mission International - Mongrana und Dorilli

Was hat der "Mongrana" von Querciabella mit dem "Dorilli" von Planeta gemeinsam? Bei beiden handelt es sich um zwei Aushängeschilder renomierter Weingüter welche für den internationalen Weinfreund wie gemacht sind und ihre Herkunft dabei aber nie verstecken...


Tiefes Rubinrot im Glas, in der Nase würzige Aromen nach Sauerkirschen, Brombeeren und Pfeffer. So präsentiert sich der Mongrana 2010 wenn er frisch entkorkt ins Glas gefüllt wird. Am Gaumen dominieren allerdings die Gerbstoffe und die zupackende Säure, welche besonders zu kräftigen Speisen für viel Trinkfluss sorgt. Das Finale endet wieder auf der Frucht, wobei das grobkörnige Tannin erneut auf Konfrontationskurs mit der Zunge geht und die Spannung aufrechterhält. Querciabella keltert diesen Wein aus 50% Sangiovese und jeweils 25% Merlot und Cabernet Sauvignon, der besonders als Essensbegleiter grossen Anklang findet, bereits seit vielen Jahren. Toskanisches Temprament mit Cru Bourgeois-Flair!

Ganz anders zeigt sich der Dorilli 2011 vom sizilianischen Top-Produzenten Planeta. Hier domiert die Nero d'Avola, welche durch die einheimische Frappato zusätzlichen Charakter erhält. In der Farbe gar etwas heller als der Mongrana, steigen Noten nach dunklen Beeren, gekochten Früchten und dezent Vanille aus dem Glas. Am Gaumen wirkt er mindestens genauso wuchtig und zeigt zusätzlich eine Portion extra-Süsse und leicht spürbaren Alkohol. Erfreulich geschmeidig zeigt sich der Dorilli im Abgang, welcher durch Harmonie und Wärme gefällt. 

Zum Steak oder Gulasch unbedingt den Mongrana, der mir persönlich einen Tick besser gefällt, aufziehen. Vor dem Kamin oder auf der Terrasse sollte es aber der Dorilli sein, welchem aktuell genug Luft sehr wohl bekommt!

Beide Weine sind bei Vini Vergani zu haben und ab sofort bis 2018 zu geniessen!

Dienstag, 19. August 2014

Il Ticino in bianco - Tenuta San Giorgio

Merlot Ticino - die edlen Spitzenrotweine gehören seit über einem Jahrzehnt zum Aushängeschild der Schweizer Sonnenstube. Dass im Tessin aber auch wundervolle und charakterstarke Weissweine in die Flasche gebracht werden, scheint niemanden so richtig zu kümmern. Liebhaber von mineralischen, knackigen und zugleich kraftvollen Weissweinen sollten dies allerdings unbedingt ändern. Ein preiswertes Beispiel gefällig? Die Tenuta San Giorgio aus Cassina d'Agno hat welche parat!

  
 


Sauvignon Blanc - Raggio di Sole

Die Trauben stammen aus dem Herzstück in Cassina d'Agno sowie aus einer kleinen Parzelle in Sessa. Trotz des  Barrique-Ausbaus wirkt der Wein frisch, knackig und zeigt eine schöne Würze. In die Nase steigen auf Anhieb sortentypische Aromen nach Cassis, Zitrus und Stachelbeeren. Dahinter ist ein dezenter Vanille-touch zu vernehmen, welcher dem Wein nach Bordelaiser Vorbild, einen runden und zugleich komplexen Charakter verleiht. Am Gaumen präsentiert er sich mit einer etwas üppigen Struktur, bekömmlichen Würze und einer animierender Säure.

Fazit: Der Raggio di Sole ist ein absoluter Klassiker mit eigener Handschrift der einige Jahre Spass bereiten wird!

Jahrgang: 2013
Trinkreife: jetzt bis 2018
Preis: 25.- CHF

Chardonnay - Meandro

Ganz anders präsentiert sich der Chardonnay, welcher in gebrauchten Barriques sowie im grossen Holzfass vinifiziert wird. Trotz des spürbaren Holzeinflusses wirkt der Wein niemals zu protzig, sondern zeigt nebst Noten nach Zitrus, Ananas und Mango eine herrliche Mineralik. Elegant und von einer spielerischen Säure gestützt, fliesst er über den Gaumen und zeigt sich im Abgang komplex und dennoch ungemein zugänglich.

Fazit: Ein toller Chardonnay der als Essensbegleiter zu Fisch oder vegetarischen Gerichten genau so viel Freude bereitet wie als Solist. Viel Wein für's Geld!

Jahrgang: 2013
Trinkreife: jetzt bis 2018
Preis: 23.- CHF 

Die beiden Weine sind jeweils im aktuellen Jahrgang 2013 ab sofort direkt ab Weingut Tenuta San Girgio zu haben.

Freitag, 8. August 2014

Mehr als nur ein Geheimtipp - Clos Floridene (rouge)

Seit 1982 bewirtschaftet kein Geringerer als Denis Dubourdieu die rund 33 Hektar Reben vom Bordelaiser Weingut Clos Floridene, welches für seinen würzigen, cremigen und vor allem lagerfähigen Weisswein bekannt ist. Doch auch sein Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot weisst seit vielen Jahren konstante Qualität zu fairem Preis auf. Das Rezept? Viel Handarbeit, keine chemischen Unkrautvernichtungsmittel, Eisenoxid-haltige Tonböden und jede Menge Erfahrung...


Der Wein fliesst in dunklem Rubinrot im Glas. In die Nase steigt ein herrlich würziger Duft nach Rosen, Pfeffer, Kirschen, Heidelbeeren und Cassis. Am Gaumen präsentiert sich das Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Merlot mit Biss, harmonischer Struktur und noch etwas sandigen Gerbstoffen. Im bekömmlichen und langen Abgang zeigen sich erneut würzige Fruchtnoten und eine animierende Säure, welche den Clos Floridene zum perfekten Essensbegleiter machen.

Kritik über den Jahrgang hin oder her: hier wurde einmal mehr hervorragend gearbeitet und einen Wein kreiert, der eine wunderschöne Balance zwischen Frucht und Würze ins Glas bringt.
Viel Bordeaux für's Geld - sollte unbedingt noch etwas reifen!

Der Wein


Land/Region: Frankreich, Bordeaux
Jahrgang: 2011
Rebsorten: Cabernet Sauvignon und Merlot
Preis: 21.- CHF
Genuss: 2016 bis 2024
Passt zu: Grilladen, Lammracks und Hartkäse

Sonntag, 8. Juni 2014

Badische Trouvaille für jede Gelegenheit - Spätburgunder "Alte Reben" von Bernhard Huber

Konsequente Ertragsregulierung, traditionelle und lange Maischegärung und eine lange Lagerzeit auf der Hefe. Mit dieser Philosophie zaubert Bernhard Huber seit vielen Jahren wundervolle und charakterstarke Weine in die Flasche. Besonders angetan hat es mir sein "Einstiegsmodell" in die Liga seiner Qualitätsweine - der Spätburgunder Alte Reben. Dieser saftige Pinot-Vertreter stammt aus bis zu 40 jährigen, auf Muschelkalk stehenden Reben, und wurde 18 Monate im Barrique vinifiziert. Was mir an diesem Wein besonders gut gefällt? Die Kombination aus Frische, Tiefe und Eleganz!


Frisch entkorkt, duftet es bereits nach roten Beeren und Gewürzen aus der Flasche. Im grossen Glas entfaltet sich das Bouquet dann in seiner ganzen Vielfalt - rote und schwarze Kirschen, Erdbeeren und schwarzer Pfeffer, gefolgt von dezenten Barriquenoten und Rauch. Elegant fliesst der Wein über die Zunge,  zeigt eine feine Gewürznote und erfrischt mit einer präzisen und lebhafter Säure. Die Gerbstoffe sind reif, weich und wunderbar integriert. Im langen Abgang dominiert die Frucht und zeigt dahinter erdige sowie rauchige Noten. Über den Abend hinweg hat sich der Wein wundervoll entwickelt und lässt nach Stunden im Dekanter sein Potential erahnen. 

Bernhard Huber's Spätburgunder "Alte Reben" bietet wahrlich grosses Trinkvergnügen und überzeugt mich sowohl durch seine grandioser Frische wie auch seinen mineralischen Charakter. Wer ihn jetzt geniessen möchte, dem rate ich den Wein ein bis zwei Stunden vor Genuss zu dekantieren. Ansonsten sollte man sich einige Flaschen in den Keller legen, es lohnt sich!

Der Wein






Land/Region: Deutschland, Baden
Jahrgang: 2011
Rebsorte: Spätburgunder
Preis: 35.- CHF
Genuss: 2015 bis 2021
Passt zu: Wild, Steinpilzrisotto und Eintopf


Mittwoch, 21. Mai 2014

Swissness aus der Mosel - Riesling Felsenfest von Daniel Vollenweider

Es gibt Weine, welche einen unglaublich faszinieren und nicht mehr loslassen. Ein tolles Gefühl, welches Emotionen mit Genuss verbindet und das Weintrinken einmalig macht. Ganz selten gibt es sogar Weine, die einen derart faszinieren, dass man direkt selber ein Weingut gründen muss. Etwas übertrieben? Nicht für den Schweizer Daniel Vollenweider, der seit der Verkostung einer 1990er "Scharzhofberg Auslese" von Egon Müller dem Traum vom eigenen Riesling nachgeht. Ein riskantes, aber zugleich ehrgeiziges Ziel, welches 1999 in die Tat umgesetzt wurde. Denn seither bewirtschaftet der Bündner Winzer rund 4 Hektaren Steil- und Steilstlagen bei Traben-Trarbach. Mit welcher Qualität er seine mineralischen Rieslinge in die Flasche zaubert, zeigt bereits der Basis-Riesling "Felsenfest"...


Den Wein habe ich aus der leicht gekühlten Flasche direkt ins Glas gefüllt, wo sich eine kleine Perlage bildet. Diese schwindet jedoch nach wenigen Sekunden wieder und lässt den "Felsenfest" in sattem Zitronengelb aus dem Glas strahlen. Kaum hatte ich die Nase im Glas, entnehme ich unverkennbar Mosel: grüner Apfel, Zitrus, etwas Pfirsich und dahinter eine pikante Schieferwürze. Genau so präzise wie sein Bouquet fliesst der Wein auch über den Gaumen und vereint dort Frische und Mineralität mit einem animierenden Frucht-Säure-Spiel. Im Finale zeigt sich eine leichte Bitternote, welche allerdings durch die erfrischende Säure und balancierter Struktur gekonnt eingebunden ist. 

Der Riesling Felsenfest ist ein gradliniger, aber viel trinkspass bietender Basis-Riesling mit erfreulicher Herkunftstypizität. Der Ehrgeiz von Daniel Vollenweider hat sich somit absolut ausbezahlt - Riesling Spass pur!

Der Wein





Land/Region: Deutschland, Mosel
Jahrgang: 2011
Rebsorte: Riesling
Preis: 20.- CHF
Genuss: jetzt bis 2016
Passt zu: Aperitif, Fischgerichten und Grillgemüse
Erhältlich bei: Jeggli Weine




Dienstag, 25. März 2014

Botschafter aus der Trendregion - Las Gravas

Lange war das südspanische Weinbaugebiet, das immerhin eine Rebfläche von rund 41'000 ha aufweist, für einfache und alkoholstarke Weine bekannt. Als jedoch Ende der 1980er Jahre die Reblaus ihr Unwesen trieb,  musste ein Grossteil der Reben neu gepflanzt werden. Das Übel brachte somit auch viel Gutes mit sich: neue und qualitativ hochwertige Reben, steigende Sortenvielfalt und verbesserte Technik sorgen mittlerweile für erfreuliche Ergebnisse. Obwohl die Monastrell-Traube rund 85% der Rebfläche ausmacht und somit klar dominiert, finden internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Garnacha und Syrah Einzug in die temperamentvollen Cuvées. Ein Paradebeispiel aus der Trendregion ist der Las Gravas der Bodegas Casa Castillo...


In dunklem Kirschrot fliesst dieser Blend aus Monastrell, Syrah und Garnacha ins Glas. Im animierenden Duft fruchtig, würzig und intensiv. Mit etwas Luft lassen sich vordergründig Noten dunkler Beeren vernehmen, während dahinter mineralische Noten, Bitterschokolade und eine dezente Barriquewürze zum Vorschein kommen. Am Gaumen wirkt der Wein massiv und saftig, was durch die rauen Gerbstoffe und die verspielte Säure zudem gaumenfordernd untermalt wird. Im harmonischen und mittellangen Finale zeigen sich erneut Mineralik, eine temperamentvolle Fruchtwürze und ein Hauch Bittermantel. 

Der Las Gravas ist zudem ein Wein mit Potential und steckt somit einige Jahre Reife bestens weg. Zugleich zeigt er auf, dass sich Kraft und Frische wunderbar vereinen lassen und die Region wesentlich mehr zu bieten hat als nur brandige Alkoholbomben!  







Land/Region: Spanien, Jumilla 
Jahrgang: 2009
Rebsorten: Monastrell, Syrah & Garnacha
Preis: 34.- CHF / 25 Euro
Genuss: 2015 bis 2021
Passt zu: Schmorbraten und Eintöpfen
Erhältlich bei: Jeggli Weine