Samstag, 24. März 2012

Bordeaux Arrivage 2009

Endlich ist es soweit: der von Kritikern und Weinpresse so hochgelobte Jahrgang 2009 ist zu erwerben und vor allem noch wichtiger: zu verkosten! Ich liess mir die Gelegenheit nicht entgehen und habe an der Mövenpick Bordeaux Arrivage 2009 durchweg hochklassige Weine verkostet.


Quelle: http://weinblogpanamera.blogspot.com (Panamera)

 "2009 may turn out to be the finest vintage i have tasted in 32 Years of covering Bordeaux" Rober Parker

Ob Parker hiermit recht hat, wird sich in den nächsten 4-6 Jahren zeigen. Es muss natürlich berücksichtigt werden, dass sich nahezu alle Weine in der noch offenen Fruchtphase befinden und das ungeheure Potential nur erahnen lassen. Dies tut dem Genuss jedoch keinen Abbruch und durchaus gibt es bereits sehr zugängliche Bordeaux Weine, welche aktuell schon viel Trinkspass bieten. So z.B. einer meiner persönlichen Höhenpunkte aus dem Listrac-Médoc Château Mayne Lalande 2009 - ein köstlicher Esswein mit viel Potential, einer zupackenden Säure und trotz aller Kraft mit einer ungeheuren Eleganz. Natürlich habe ich mir gleich eine Kiste vom 2009er gesichert...

Quelle: http://weinblogpanamera.blogspot.com (Panamera)

Ebenfalls im Glas hatte ich folgende 2009er:

Château Belgrave 2009
Sehr dunkles Rot im Glas und dunkelbeerig in der Nase. Am Gaumen kräftig und elegant zugleich, im Finale schön lang...da kommt definitiv noch mehr

Clos du Jaugueyron 2009 Haut-Médoc AOC
Dunkelrot mit hellem Rand, viel Paprika, rote Beeren und Gewürze in der Nase. Gute Säure, am Gaumen sehr füllig und mittellang im Abgang. Solide, aber nicht ganz mein Fall.

Château Branas Grand Poujeaux 2009
Dunkelrot mit leicht violetten Reflexen. In der Nase beerig, Kirsche und Pflaume. Toller Schmelz, harmonisch, wunderschöne Länge und viel Potential.

Château Montfollet 2009
Kräftiges Rubinrot, fruchtige und trockene Nase, auch leichte Kräuternuancen. Schöner Fruchtdruck am Gaumen und einem temperamentvollen Abang...gut gelungen!

Château Arnaud de Jacquemeau 2009
Runbinrot mit sehr dunkler Mitte, in der Nase schöne Pfeffernoten und relativ rotbeerig. Am Gaumen kräftig mit zartpelzigen Gerbstoffen, bleibt lange haften.

Leider sind bei Mövenpick Schweiz Château Branas Grand Poujeaux 2009 und Château Belgrave 2009 schon vergriffen, sonst hätte ich davon noch etwas mitgenommen. Aus zeitlichen Gründen konnte ich zudem den Château Cap de Mourlin 2009 sowie einige Schätze aus dem Pomerol leider nicht antesten. Trotzdem ein toller Abend mit einem tollen Jahrgang!


Dienstag, 20. März 2012

Millantu Santa Alicia

Ursprünglich sollte etwas Passendes zur "Eröffnung" der Grillsaison 2012 her.  Wir haben uns für das vielversprechende Cuvée der Santa Alicia Winery "Millantu" - was übersetzt soviel wie «Goldene Sonne» heisst - entschieden. Wirklich passend war der Tropfen zwar nicht, allerdings entpuppte sich das Flaggschiff der Winery als gelungener Geniesserwein für warme Sommerabende...


 
Kräftiges Dunkelrot mit schwarzer Mitte fliesst beim Einfüllen ins Glas. Eine derart dunkle und konzentrierte Farbe kriegt man selten zu sehen. In der Nase dominieren Cabernet-typische Nuancen nach roten Beeren und Schokolade, welche von dezenten Rotkirscharomen begleitet werden. Am Gaumen durch den kräftigen Körper und der schmelzigen Textur fordernd, bis sich die süsslichen Fruchtnoten der Carmenere-Traube in der Vordergrund drängen. Nach und nach setzen sich auch Gewürz- und Vanillenoten, welche von prächtigen Gerbstoffen gestüzt werden, durch und ein langes Finale bahnt sich an. Trotz der nahezu 6 Jahren Flaschenreife wirkt die Säure frisch, was dem Wein den letzten Charakterschliff verpasst. Im Laufe des Abends legte dieses Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Carmenère und Cabernet Franc deutlich zu und musterte sich nach langer Belüftung zum absoluten Geniesserwein, der gegenwärtig den optimalen Trinkzeitpunkt erreicht hat. Für Carmenère-Fans ein absolutes Muss!


Der Wein

Land/Region: Chile, Valle del Maipo
Jahrgang: 2006
Rebsorte: Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Carmenère
Preis: 26.- CHF
Genuss: jetzt trinken oder lagern bis 2016






Donnerstag, 15. März 2012

Chardonnay aus Übersee - Lewis Cellars Chardonnay

Mittlerweile dürfte Kalifornien mit rund 45'000 ha Rebfläche das grösste Chardonnay Anbaugebiet weltweit sein. Ein Gebiet, in welchem diese Traube die volle Reife erreichen kann und besonders durch das kühle Pazifik-Klima und den vielen Sonnenstunden profitiert. Zu allem hin werden meist vollmundige Weine mit einem hohen Mostgewicht erzeugt, was den Ausbau im kleinen Eichenfass erlaubt. Ich hatte vor einigen Wochen die Gelegenheit, einen solchen "ganz Grossen" Napa-Chardonnay zu verkosten...


Lewis Cellars Chardonnay Napa Valley


Land/Region: USA, Kalifornien
Jahrgang: 2009
Typ: Weisswein
Rebsorte: Chardonnay
Preis: 62.- CHF
Preis/Genuss: gut
Lagerfähigkeit: trinken 2013 - 2018

Bewertung: 91/100



Quelle: www.wine-searcher.com


Eigentlich viel zu früh geöffnet, denn dieser Weltklasse Chardonnay sollte noch mindestens 1-2 Jahre gelagert werden. Goldgelbe Farbe im Glas, in der Nase etwas Haselnuss und vielfältige Aromen nach  Vanille, exotischen Früchten und Butter. Im Gaumen angelangt mit einer kräftigen, aber nahezu perfekt eingebundener Mineralik und einer prächtigen Säure. Immer wieder drängen sich die Fruchtnoten in den Vordergrund, nun auch etwas Passionsfrucht und Mango und fordern mittels komplexen Aromen den Gaumen. Es bahnt sich ein herrlicher Abgang an, in welchem sich die Säure nach und nach zurückzieht und die zartcremige Mineralik die Hauptrolle spielt. Trotz dieser ungeheuren Eleganz bleibt der Wein minutenlang haften und setzt auch nach dem letzten Schluck Akzente. Ein köstlicher Chardonnay, welcher durch seine Finessen und Komplexität in einer hohen Liga spielt. Trifft nicht ganz meinen Nerv, macht aber dennoch sehr viel Spass. Noch lagern, da kommt noch mehr!

Passt zu: kräftigen Fischgerichten, Grilladen, hellem Fleisch


Weitere Informationen zum Weingut zu finden unter: http://www.lewiscellars.com


Sonntag, 11. März 2012

Fritz Wassmer Spätburgunder "M"

Seit langem hatte ich wieder mal einen deutschen Spätburgunder im Glas. Nachdem ich bisher kaum aufregende Rotweine aus Deutschland verkostet hatte, sollte sich das an diesem Abend ändern. Eine riesige Überraschung wurde es zwar nicht, dennoch forderte Fritz Wassmer's Spätburgunder "M" meinen Gaumen ordentlich und dies mit viel Trinkvergnügen...









Gewohnt helles Rot im Glas, in der Nase rebsortentypisches Bouquet nach getrockneten Pflaumen, etwas Schokolade und leicht kräuterigen Noten. Am Gaumen elegant und mittelkräftig, gut eingebundenen, aber präsenten Gerbstoffen und einer feinen Würze. Die Frucht macht sich durchgehend bemerkbar, ohne sich jedoch in der Vordergrund zu drängen. Gegend Ende zeigen sich sogar etwas Tabak- und Kirschnuancen. Vor dem ausgeprägten Finale ist eine frische und knackige Säure zu vernehmen, welche den Wein süffig und somit zum optimalen Essensbegleiter macht. Ein klassischer und feiner Spätburgunder, der jedoch seine Ecken und Kanten hat und mir im Laufe des Abends viel Spass bereitete. Man sollte ihm aber definitiv genügend Luft gönnen, es lohnt sich!


Der Winzer




Das Weingut, welches seit 1998 von Fritz Wassmer geführt wird, befindet sich im sonnigen Markgräflerland. Die Rebfläche beträgt rund 26 ha, woraus jährlich ca. 80'000 Flaschen produziert werden. Nebst dem Spätburgunder werden die Rebstöcke u.a. auch mit Merlot, Syrah, Grauburgunder, Weissburgunder und Sauvignon Blanc Trauben bestockt.

Weitere und vor allem interessante Informationen sind auf der Homepage zu finden. 

Der Wein

Land/Region: Deutschland, Markgräflerland
Jahrgang: 2007
Rebsorte: Spätburgunder
Preis: ca. 21.- CHF / 14 Euro
Genuss: jetzt trinken oder lagern bis 2016
Passt zu: Grillfleisch und Auflauf



Sonntag, 4. März 2012

Bleasdale Shiraz Cabernet Sauvignon

Zur feierlichen Weihnachtszeit holt man für ausgewählte Gäste zu einer festlichen Mahlzeit gerne einen besonderen Tropfen aus dem Keller. Doch was tun, wenn man einen sanften und eleganten Rotwein zu einem köstlichen Fondue Chinoise benötigt und man nur Wuchtbrummen im Keller liegen hat? Also muss schnell etwas Neues und vor allem passendes her! Einmal mehr hatte mein Gastgeber ein gutes Händchen und somit stand einem bezaubernden Abend nichts mehr im Wege.

Ein noch junger und sehr eleganter Australier, den man zum jetzigen Zeitpunkt unbedingt dekantieren sollte. Im Glas zeigen sich purpurrote Farbtöne mit einer dunklen und fast schon schwarzen Mitte. In der Nase präsentieren sich etwas verhaltene Brombeer- und Kirschnoten, welche jedoch viel Wärme und vor allem Potential vermitteln. Am Gaumen zartschmelzig, anhaltende Fruchtnoten und eine unverkennbare Shiraz-Würze, welche sich nach und nach dazu gesellt. Mit zunehmender Luft zeigen sich Nuancen nach Schokolade und Mokka, die das elegante und mittellange Finale einleiten. Die Gerbstoffe sind sehr gut eingebunden und agieren relativ zurückhaltend, was durchgehend für viel Harmonie und Eleganz sorgt. Ein warmer und (derzeit noch) runder Australier, der bereits im jungen Alter unheimlich viel Trinkvergnügen bietet und in den nächstern Jahren an Komplexität und Genuss zulegt - ein richtiger Weihnachtswein eben.
 

Informationen zum Weingut/Winzer




Südöstlich von Adelaide, am Ufer des Bremer River gelegen, befindet sich das fruchtbare Anbaugebiet von Langhorne Creek. Bleasdale, das älteste Weingut dieser Region, wurde 1850 von Frank Potts gegründet. Heute ist die Winery in den Händen der fünften Generation und erzielt mit ihren Weinen grossartige Ergebnisse. James Halliday, bekannter australischer Weinautor, schrieb unlängst: «Die Weine bieten ein ausgezeichnetes Genuss-Leistungs-Verhältnis, alle zeigen die besondere Weichheit, die das Wahrzeichen der Langhorne-Creek- Weinregion sind.» Quelle: www.moevenpick-wein.com
    
Weitere Informationen unter http://www.bleasdale.com.au/


Der Wein

Land/Region: Australien, Lang­horne Creek
Jahrgang: 2009
Rebsorten: Shiraz und Cabernet Sauvignon
Preis: ca. 35.- CHF
Genuss: trinken 2013 - 2016, lagern bis 2020
Passt zu: Grilladen, Braten und Wildgerichten